Pinguine sind nur schwer aus dem Mittagsschlaf zu wecken
Forscher: Betriebsamkeit in der Pinguinkolonie beeinflusst die Schlaftiefe
Auch bei Vögeln gibt es unterschiedlich tiefe Schlafphasen. Das fanden die französischen Ökologen Gérard Dewasmes und N. Loos von der University of Picardie J.Verne in Amiens bei einer Feldstudie an Königspinguinen heraus. Die beste Zeit für ein Nickerchen ist für Pinguine nach dem Mittagessen, berichten die Forscher im Fachblatt Polar Biology. Die Ökologen verbrachten einen Monat lang in der Pinguin-Kolonie "La Baie du Marin" auf dem Crozet-Archipel, das zwischen Madagaskar und der Antarktis liegt. Um die Hypothese zu testen, dass die Vögel zu unterschiedlichen Tageszeiten unterschiedlich tief schlafen, schlichen sich die Forscher sehr langsam an schlafende Pinguine heran und berührten diese dann einmal pro Minute mit einem Stock an der Schulter. Oft wachten die Vögel auf, bevor die Forscher auch nur in die Nähe kamen. Doch beim Mittagsschlaf mussten sie im Schnitt neun Mal angetippt werden, bevor sie die Augen aufmachten.
Bei Vögeln, die ein Vormittagsnickerchen einlegten, brauchte es dagegen nur fünf Berührungen. Die Forscher vermuten, dass die Betriebsamkeit in der Pinguinkolonie die Schlaftiefe steuert. Je weniger Artgenossen in die Nähe eines schlafenden Pinguins kommen, desto tiefer und erholsamer ist der Schlummer.
Donnerstag, Dezember 23, 2004
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