Freitag, Dezember 31, 2004

Donnerstag, Dezember 30, 2004

Webseite über die Antarktis-Station "GARS O'Higgins"

Sehr empfehlenswert ist die private Webseite von Claus Broja, der viele Jahr jeweils für ca. zwei Monate als Techniker auf O'Higgins gearbeitet hat.

Claus Broja


Foto: Claus Broja, im Hintergrund die Station "GARS O'Higgins" (Bild der Webseite www.antarktis-station.de entnommen)

Seine äußerst umfangreiche Webseite bietet nahezu alle Informationen rund um die Station, angefangen von der Infrastruktur, technische Aufgaben, alles über Essen, Schlafen usw --- schaut Euch am besten selbst mal um! Aber bitte verschont Herrn Broja mit Fragen wie: "Kann ich auch auf der Station arbeiten, was wird auf der Station gegessen" usw..... Das und noch viel mehr wird nämlich alles bestens auf der HP beantwortet. Erst lesen, dann fragen ;-)
Erwähnenswert außerdem die große und gut sortierte Bildersammlung mit Eindrücken rund um die Station!

Webseite von Claus Broja: ===> Antarktis-Station "GARS O'Higgins"

Seit kurzem gibt es außerdem ein Forum zu allen Aspekten rund um die Station, auch sehr empfehlenswert! Meldet Euch an, die ersten Beiträge waren schon ziemlich interessant.

===> Forum zur Antarktis-Station "GARS O'Higgins"


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Die "offizielle" und umfangreiche Webseite der Forschungsstation gibt es hier:
http://vlbi.leipzig.ifag.de/ohiggins/

Ein Beispiel der vielen Seiten ist die Rubrik "Neuigkeiten":
http://vlbi.leipzig.ifag.de/ohiggins/news.htm

Obwohl meist mit vielen Insiderinfos versehen, sind auch die sogenannten "Statusberichte" der Station recht interessant. Ach ja: sehr viele Bilder sind zu entdecken, auch von Pinguinen auf O'Higgins!...

Momentan Sturm aus Südost

Schon der vierte starke Sturm im Dezember. Die Pinguine oben links stehen alle mit dem Rücken zum Wind. Die 9 Pinguinpaare unten links stellen einen Sonderfall dar, da sie meistens im Windschatten der Mauer sind.

Mittwoch, Dezember 29, 2004

Dienstag, Dezember 28, 2004

Aufstehen!

Sobald die Wetterbedingungen es erlauben, stehen die erwachsenen Pinguine jetzt aufrecht bzw. schräg aufgerichtet im Nest. Teilweise sind die Jungen schon so groß, dass die Eltern sich überhaupt nicht mehr setzen können, sondern auch bei schlechterem Wetter stehen. Um den kleinen Pinguinen Schutz zu bieten, stehen die Eltern stark nach vorne übergebeugt als "Regen- und Windschirm".
In diesem Bild sind einige Küken schon als recht große, graue "Bündel" im Nest zu erkennen:
http://www.martingrund.de/pinguine/tele_gross.htm

Zum Zeitpunkt dieser Aufnahme herrschte Wind aus westlichen Richtungen, deshalb schauen fast alle Pinguine mit Jungen alle Richtung Kamera, das heißt Richtung Osten (die Kamera ist nach Westen orientiert, links ist Süd, rechts ist Nord):


Besonders bei den Pinguinen, die ganze oben links vom Kreuz ihr Nest haben und dem Wind schutzlos ausgeliefert sind, kann man gut beobachten, wie sie ihre Stehposition dem Wind anpassen. Daher kann es durchaus interessant sein, wenn man die Ausrichtung der Pinguine mit den aktuellen Daten der Wetterstation vergleicht.

Wetter:
http://meteo.infospace.ru/wcarch/html/e_day_stn.sht?stn=4933
oder
http://www.martingrund.de/pinguine/info.htm#wetter

Generell könnte man also folgendes annehmen, wenn man die Pinguine oben links im Bild betrachtet (Achtung, das ist nur eine Theorie!):

1. Pinguine schauen nach rechts: Südwind (von links)
2. Pinguine schauen in Richtung Kamera: Westwind (vom Meer)
3. Wir sehen den Rücken der Pinguine: Ostwind (in Richtung Meer)
4. Pinguine schauen nach links: Nordwind (von rechts)
5. Pinguine sind indifferent orientiert (Windstille)

Montag, Dezember 27, 2004

Überblendschau Oktober + November

Wer JAVA auf seinem PC installiert hat, für den gibt es eine Bild-Überblendschau vom Oktober und November (14+19 Bilder).

Oktober:
http://www.pinguincam-online.de/daten/1a/okt_2004/java.html


November: http://www.pinguincam-online.de/daten/1a/nov_2004/java.html

In der November-Präsentation gibt es eine Klangkollage (nur mit Flash). Würd mich interessieren, ob ihr was hören könnt. Der Ruf stammt tatsächlich von einem Eselspinguin, hat aber zusätzlich einen Hall-Effekt.

Aktuelles Wetter: Grau und feucht, Temperatur wie immer im Sommer nahe dem Gefrierpunkt. Nachdem es tagelang Sturm bzw. Orkan gab, ist es momentan fast windstill.

Samstag, Dezember 25, 2004


Vor kurzem war auf der Südhalbkugel Sommersonnenwende und auf der Nordhalbkugel Wintersonnwende - längster Tag dort, kürzester Tag hier. Basierend auf einem der vielen ausgezeichneten astronomischen Skripten von J.Giesen (www.jgiesen.de) habe ich eine kleine Grafik erstellt. Sie zeigt recht anschaulich, wie Brutzeit der Eselpinguine und Tageslänge auf O'Higgins zusammenfallen. Im Moment scheint die Sonne am längsten, das Phytoplankton (Algen) und das davon lebende Zooplankton (z.B. Krill) oder Fische erreichen jetzt wohl langsam ihre größten Populationdichten. Im antarktischen Sommer treffen die Eselspinguine ideale Nahrungsverhältnisse an.

Japanische Forscher entdecken homosexuelle Pinguine

Tokio (AFP) - Aus Mangel an Auswahl haben sich zahlreiche Pinguine in japanischen Zoos und Aquarien zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften zusammengetan. Japanische Forscher hätten in 16 Einrichtungen rund 20 homosexuelle Pinguin-Paare entdeckt, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo.

Die vom Verhaltensforscher Professor Keisuke Ueda geleitete Gruppe von der Tokioter Rikkyo-Universität zählte sowohl schwule als auch lesbische Pärchen. Viele männliche und zwei weibliche Paare seien beim Sex beobachtet worden.

Laut Ueda leben in den Zoos und Aquarien in Japan nur durchschnittlich 20 Pinguine, so dass es meist einen Mangel an Partnern des anderen Geschlechts gebe. Ob die Vögel auch in freier Wildbahn einen Hang zur Homosexualität haben, sei nicht bekannt, da es in der Natur schwierig sei, die Geschlechter zu bestimmen.

Freitag, Dezember 24, 2004

Krill



Pinguine, die sich hauptsächlich von Fischen ernähren, haben mehr weißen Kot. Daher können wir anhand des Kamerabildes davon ausgehen, dass "unsere Kamerapinguine" sich momentan zu großen Anteilen von Krill ernähren. Diese Schwimmkrebse stellen die bedeutendste Biomasse der antarktischen Meere dar, die wichtigste Art ist "Euphausia superba" (Größe bis zu 6 cm)

Antarktischer Krill

Dieses Bild basiert auf dem Artikel "Krill" http://en.wikipedia.org/wiki/Krill aus der freien Enzyklopädie Wikipedia (http://en.wikipedia.org) und steht unter der GNU Lizenz für freie Dokumentation (http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt)



Links zum Thema "antarktischer Krill":

Deutsch: http://de.wikipedia.org/wiki/Krill
Englisch: http://en.wikipedia.org/wiki/Krill (mit tollen Bildern)

Sehr starkes Erdbeben in der Antarktis

Straßburg (AFP) - Ein Erdbeben der Stärke 8,2 auf der Richterskala hat die Antarktis erschüttert. Das Beben habe sich kurz vor 16.00 Uhr (MEZ) in der Region der zu Australien gehörenden Macquarie-Inseln ereignet, teilte die Straßburger Erdbebenwarte mit. Über mögliche Schäden wurde zunächst nichts bekannt.

Damit ist das Erdbeben das weltweit stärkste dieses Jahres. O'Higgins ist aber nicht betroffen, das Erdbeben war tausende Kilometer entfernt!

Donnerstag, Dezember 23, 2004

Globocam

Eine der drei weltweit größten Webcam-Sammlungen (www.earthcam.com) hat die Pinguincam in ihre Sammlung "Top25-Webcam 2004" aufgenommen. Hier die Mitteilung per Mail:

"EarthCam is pleased to announce that your webcam has been chosen by our panel of EarthCam producers as one of EarthCam's 25 Most Interesting Webcams for 2004. The EarthCam producers selected the best out of hundreds of popular webcam nominees generated by submissions from individual webcam owners, fans and EarthCam researchers throughout the year. The criteria used for judging included quality of the image, uniqueness of the content and overall technical achievements in webcam technology.

Go to www.earthcam.com/top25 to look at the complete list of winners. Attached is a winner's graphic if you wish to display it on your site.

Congratulations!
Sherri Uhrick

EarthCam
http://www.earthcam.com
Where the World Watches the World!
Pinguine sind nur schwer aus dem Mittagsschlaf zu wecken
Forscher: Betriebsamkeit in der Pinguinkolonie beeinflusst die Schlaftiefe

Auch bei Vögeln gibt es unterschiedlich tiefe Schlafphasen. Das fanden die französischen Ökologen Gérard Dewasmes und N. Loos von der University of Picardie J.Verne in Amiens bei einer Feldstudie an Königspinguinen heraus. Die beste Zeit für ein Nickerchen ist für Pinguine nach dem Mittagessen, berichten die Forscher im Fachblatt Polar Biology. Die Ökologen verbrachten einen Monat lang in der Pinguin-Kolonie "La Baie du Marin" auf dem Crozet-Archipel, das zwischen Madagaskar und der Antarktis liegt. Um die Hypothese zu testen, dass die Vögel zu unterschiedlichen Tageszeiten unterschiedlich tief schlafen, schlichen sich die Forscher sehr langsam an schlafende Pinguine heran und berührten diese dann einmal pro Minute mit einem Stock an der Schulter. Oft wachten die Vögel auf, bevor die Forscher auch nur in die Nähe kamen. Doch beim Mittagsschlaf mussten sie im Schnitt neun Mal angetippt werden, bevor sie die Augen aufmachten.

Bei Vögeln, die ein Vormittagsnickerchen einlegten, brauchte es dagegen nur fünf Berührungen. Die Forscher vermuten, dass die Betriebsamkeit in der Pinguinkolonie die Schlaftiefe steuert. Je weniger Artgenossen in die Nähe eines schlafenden Pinguins kommen, desto tiefer und erholsamer ist der Schlummer.

Mittwoch, Dezember 22, 2004

Schneetanz?

Wir drehen für einen Moment das Rad der Zeit zurück: Diese Szene wurde genau heute vor zwei Monaten am 22. Oktober 2004 aufgenommen... Seitdem haben die Paare sich gefunden die damals miteinander getanzt haben, der Eisberg im Hintergrund hat sich nach Monaten des Wartens aus der Bucht gelöst, das Rad des Lebens weitergedreht...



Ein Moment der Eleganz und der Interaktion, könnte man überhaupt solch ein Motiv für ein Gemälde erfinden? Und stehen oben links etwa Zuschauer? --man könnte es fast meinen. Natürlich sollte man in das Geschehen der Natur nicht unser menschliches Denken und Fühlen hineinprojezieren, aber bei diesem Bild dürfen wir es einfach mal. Das ist die Freiheit des Betrachters auf eine ferne Welt...

Dienstag, Dezember 21, 2004


Kamera-Statistik


Liebe Kamerabesucher!

Wir (die ===> Initiatoren und Spender) freuen uns wirklich sehr, dass die Pinguinkamera nach kurzer Zeit so viele treue Besucher gefunden hat! Wir danken an dieser Stelle auch noch einmal sehr herzlich dem "Bundesamt für Geodäsie und Kartographie" in Leipzig in Vertretung durch Herrn Rainer Wojdziak für die wunderbare Unterstützung! Nur dadurch konnte unsere Idee überhaupt verwirklicht werden! Vielleicht wird man irgendwann verschiedene Dinge noch verbessern (größeres Tele?), aber so wie es momentan funktioniert können alle wohl sehr zufrieden sein! Die Kamera von MOBOTIX läuft perfekt und hat schon so manchen Orkan mit Schnee um die Nase bekommen ;-) Hoffen wir, dass es weiter so bleibt!

Die Pinguin-Kamera soll kein oberflächliches Medienereignis sein, sondern einfach einen Einblick in einen kleinen Auschnitt der Biosphäre der Nordantarktis geben. Es wäre schön, wenn wir dadurch ein besseres Verständnis für diesen Naturraum bekommen, für seine Schönheit aber auch für seine Bedrohung. Wir als Initiatoren der Pinguin-Kamera lernen selbst noch viel über diesen Lebensraum ("BioTopos") und keiner von uns war jemals selbst dort!

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Wir haben am Abend des 18. Dez. mal zur Probe eine kleine Statistikfunktion in die Kameraseite eingebaut, um zu ermitteln, aus welchen Ländern die Kamerabesucher kommen. Absoluter Spitzenreiter ist Japan mit fast 40% aller Zugriffe, gefolgt von den USA und Deutschland.
Pro Tag besuchen momentan ca. 2500 Personen die Kamera (die Anzahl der Seitenklicks ist nochmal deutlich höher!)

Ermittelt werden die Zahlen durch den kostenlosen Service von http://www.nedstatbasic.net

Montag, Dezember 20, 2004

Es gibt immer mehr Hinweise, dass die ersten Küken geschlüpft sein könnten...

Sonntag, Dezember 19, 2004


Seit dem letzten Orkan am 11. Dez. (rote Linie in der Grafik der Wetterstation geht an diesem Tag fast bis 150 km/h) ist die Kameralinse etwas eingetrübt (durch salzige Gischt). Die bisherige Erfahrung hat gezeigt, dass die Optik wieder alleine durch Regen oder tauenden Schnee sauber wird. Also: abwarten und Tee trinken ... ;-)

Samstag, Dezember 18, 2004

Forschungseisbrecher "Polarstern" in der Antarktis

Seit dem 27.November ist das bekannteste deutsche Forschungsschiff "Polarstern" auf einer Mission in der Antarktis unterwegs. Der momentane Standort ist ca. 68°S/55°W also in etwa 300 km südöstlich von Ohiggins. Vielleicht kommt die "Polarstern" auch an Ohiggins vorbeigeschippert.

Example


Weitere Informationen ===> hier

Mittwoch, Dezember 15, 2004

Sonntag, Dezember 12, 2004

Die "Lautaro"...

ist ein Schiff der chilenischen Armee, das zur Versorgung der chilenischen Antarktisstationen im Einsatz ist. Die Webcam hat am 6. Dez. einige Bilder der "Lautaro" aufgenommen.
Bildserie von der Ankunft bis zur Abfahrt:










Bild: Abreise einiger Mitarbeiter von O'Higgins, die "Lautaro" verschwindet wieder im Nebel der Nordantarktis...


Auf der offiziellen Infoseite der Forschungsstation (Quelle: http://vlbi.leipzig.ifag.de/ohiggins/news.htm) heißt es dazu am 6.12.2004: Die "Lautaro" ist wieder vor OHiggins, diesmal wegen dem Eis in der Bucht in etwas größerer Entfernung

* Die Anlandung mit zwei Zodiaks (Schlauchboote)
* Abreise der alten chilenischen Dotation 2004 (Dotation=Überwinterer, die neue "Dotation " bleibt in der chilenischen Basis bis Anfang Dezember 2005)
* Abreise Willi Wende und Eduardo Deschamps (ESAT)
* Abreise Christian Plötz (TU München) und Cristobal Javier Jara Rodríguez (TIGO Concepcion)


Schiffsbeschreibung der chil. Armee: http://www.armada.cl/site/unidades_navales/523.htm

Samstag, Dezember 11, 2004

Standort-Karte überarbeitet

Die große Satellitenkarte auf der Seite
http://www.martingrund.de/pinguine/standort.htm
wurde um einige Angaben erweitert.

...antarktischer Morgen mit Sturm!



Bei den 9 Brutpaare können die ersten Küken in ca. 5 bis 10 Tagen erwartet werden!

Freitag, Dezember 10, 2004

Antwort auf die Frage zum Sonnenstand

Hier also die Auflösung zur Frage vom 1. Dezember: Wie ist der Sonnenlauf auf der Suedhalbkugel?
  1. Genauso wie bei uns: Die Sonne geht im Osten auf, ist zu Mittag im Sueden und geht im Westen unter
  2. Genau andersherum: Sie geht im Westen auf, ist zu Mittag im Sueden und geht im Osten unter
  3. Sie geht im Osten auf, ist zu Mittag im Norden und geht im Westen unter
  4. Sie geht im Westen auf, ist zu Mittag im Norden und geht im Osten unter

Richtig ist Antwort 3
Mit einem Sonne-Erde-Modell als Hilfe kommt man sicher selbst drauf, warum das so sein muß ;-)

Nachtrag zur Insel "Astrolab" + zum Navigationsinstrument "Astrolab"

Schon einige Leute haben diese faszinierenden und hochkomplexen Astrolabien nachgebaut, hier eine kleine Übersicht:

http://www.astrolabe.ch/

http://astrolabes.org/individual.htm

Donnerstag, Dezember 09, 2004

http://www.unterpinguinen.com/

Astrolabe Island

Hier noch ganz interessante Bilder von Astrolabe-Island, aufgenommen von Peter Groove aus Großbritannien bei einer Schiffsvorbeifahrt. Sind auch etliche Bilder von Seeleoparden dabei, die bedeutendsten Pinguinjäger:

===> http://www.petergrove.co.uk/gallery/album04?page=1



Thank you Peter for sharing the pics!
Zusatzinfo zur Antarktis-Expedition von d'Urville (1837-1840)


Bild: "Astrolab" und "Zelee", vorne links jagt ein Mann der Besatzung gerade Robben oder Pinguine

Am 10.Dezember 1827 sind die zwei Schiffe nördlich der Magellanstraße, Weihnachten wird in der Magellanstraße verbracht. Die Besatzung fischt und jagt Gänse und bereitet die Schiffe auf die antarktischen Gewässer vor. Am 8. Januar 1838 verlassen die "Zelee" und die "Astrolabe" die Magellanstraße und nimmt Kurs auf die Antarktis, 4 Tage später starker Nebel und Regen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Am 31. Januar werden die ersten Eisberge gesichtet. d'Urville will der Route von Wedell folgen, der hier 1823 nach Süden segelte, allerdings unter ungewöhnlich milden Bedingungen.

Bemerkenswert: die Besatzung der Zelee und der Astrolabe hatte vom französischen König eine zusätzliche Belohnung von 100 Gold-Franc versprochen bekommen, falls es der Expedition gelingen sollte, weiter wie 75°Süd vorzudringen, weiter als es Wedell zuvor geschafft hatte. Das eigentliche Ziel der Expedition war die genaue Lokalisierung des magnetischen Südpols. Die Klärung dieser Frage muß in der wissenschaftlichen Welt der damaligen Zeit absolut elektrisierend gewesen sein!

Am 2. Februar 1838 fahren beide Schiffe in eine langgestreckte Bucht ein, zum großen Schrecken der Besatzung schließt sich aber in der Nacht das Eis hinter ihnen: Erst unter gewaltigen Mühen kann man sich nach 5 Tagen ununterbrochener Arbeit wieder befreien. Mit Pickeln und Äxten und unter Einsatz aller 180 Mann wird die Bucht wieder verlassen.


Bild: zeigenössisches Gemälde, Befreiung der Astrolab aus dem Eis

Zu diesem Zeitpunkt befindet sich d'Urville also schon im Bereich der nördlichen Bereiche der antarktischen Halbinsel, allerding wohl noch nicht im Festlandbereich. Am 27. Februar 1838 erreichen sie die äußerstes Spitze der antarktischen Halbinsel und geben den Inseln den noch heute gültigen Namen Louis-Philippe Land (zu Ehren des Königs) und Joinville Land.

Die Expedition von d'Durville im Kontext der heutigen Antarktis-Station GARS O'Higgins:

Sie verbringen Ende Februar und bis Anfang März 1838 im Bereich der nördlichen Halbinsel, während dieser karthografischen Tätigkeit bekommt der "Hausberg" der heutigen Forschungsstation O'Higgins seinen Namen "Mont Jacquinot" (siehe unten) ebenso wie die 40 Kilometer weit entfernte Insel, die nach dem Schiff des Kommandanten den Namen "Astrolab" bekommt. In diesen Tagen bricht nach den Expeditionsberichten erstmals die gefürchtete Seefahrerkrankheit "Skorbut" auf beiden Schiffen aus, eine Vitamin-C Mangelerscheinung, die für tausende Seefahrer damaliger Zeit mit dem Tod endete. Die Ursachen waren noch unbekannt.
Am 27. März sind schon 27 Männer an Skorbut erkrankt und beide Schiffe gleichen einem schwimmenden Krankenhaus. Am 6. April erreicht man Talcahuano in Chile. Ein Mann der Besatzung stirbt zuvor auf See an Skorbut und kurz nach der Landung in Chile desertieren 9 Mann. Etliche Männer, die zu schwach zur Weiterreise nach Valparaiso sind, werden krank zurückgelassen, eine Handlungsweise, die ihm später noch viel Kritik einbringen sollte.

Zwischen Mai 1838 und Oktober 1839 segelt die Expedition im südlichen Pazifik und verbringt in Tasmanien die Zeit bis zum Aufbruch auf die letzte Etappe der Expedition. Die Mannschaft erleidet durch verschiedene Krankheiten erhebliche Verluste, alleine in Hobbart/Tasmanien sterben 6 Mann, zuvor 14 Mann auf See.

Am 2. Januar 1840 bricht die Expedition von Tasmanien auf und segelt in Richtung Antarktis, wo das heutige Adelie-Land entdeckt wird. Adelie war der Name seiner Frau und auch der Adelie-Pinguin wird durch die Biologen an Bord so benannt. Die Reise zurück führt über Tasmanien, Neuseeland, Neu-Guinea und Timor (Indonesien) und am 6. November 1840 treffen beide Schiffe wieder im französischen Hafen Toulon ein.



Fazit: die Recherchen haben ergeben, dass der unmittelbare Bereich um die heutige Forschungsstation erstmals 1838, und zwar im Zeitraum Februar/März, von der französischen Polarexpedition von d'Urville karthographisch erfasst wurde. Zahlreiche Landmarken bekamen während diesem Expeditionsabschnitt ihre heutigen Namen.

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Quellen:
persönliche Mitteilung von Robert B. Stephenson (the Antarctic Circle: http://www.antarctic-circle.org - Coordinator). Er schreibt am 9.Dez. 2004 in einer eMail, dass im "US-Board on Geographic Names, 1995" folgendes steht:

Astrolabe Island 63 deg 17'S, 58 deg 40' W
Island 3 miles long, lying in Bransfield Strair 14 miles NW of Cape
Ducorps, Trinity Peninsula. Discovered by the French expedition, 1837-40,
under Capt. Jules Dumont d'Urville, and named by him for his chief
expedition ship, the 'Astrolabe.'


Bild: Wissenschaftliche Arbeiten zum Erdmagnetismus während der d'Urville-Expedition

Mount Jacquinot 63 deg 22'S, 57 deg 53'W
Pyramidal peak, 475 m. with exposed rock on its N side, lying 3 miles S of
Cape Legoupil and 1 mile E of Huon Bay, on the N side of Trinity Peninsula.
Discovered by a French expedition, 1837-40, under Capt. Jules Dumont
d'Urville, who named it for Lt. Charles Jacquinot, commander of the
expedition ship 'Zelee.'

Weitere Beschreibungen der Expedition von Durville sind der Seite www.south-pole.com entnommen.




Links:

Deutsch: d'Urville (Wikipedia)
English: d'Urville (Wikipedia)

Mittwoch, Dezember 08, 2004

Die Insel "Astrolab"

Im Westen der Forschungsstation O'Higgins liegt eine Insel mit dem geheimnisvollen Namen "Astrolab", englisch Astrolabe-Island. Bei guter Sicht kann man die 6 km große und knapp 600 Meter hohe Insel in ca. 40 Kilometern Entfernung am Horizont per Webcam sehen.


Bild: Lichtvariationen, die Insel "Astrolab" als Webcam-Detail in 40 km Entfernung

Entdeckt und benannt wurde die Insel während der ersten französischen Antarktisexpedition (1837 - 1840) unter Jules-Sebastien-Cesar Dumont d'Urville. Er war Universalgelehrter und konnte unter anderem fließend Deutsch, Englisch, Griechisch, Hebräisch, Italienisch und Spanisch sprechen.

Eines seiner Schiffe hieß L'Astrolabe, benannt nach dem Schiff des berühmten, aber im Jahr 1788 verschollenen Seefahrers, Weltumseglers und Geographen Pérouse. Man mutmaßt, dass die Schiffe von Pérouse in einen tropischen Wirbelsturm gerieten. Eine Expedition auf den Spuren des verschollenen La Pérouse wird dreißig Jahre später fündig: Jules Dumont d'Urville, dessen Schiff vor der Abfahrt auf den Namen von La Pérouses Schiff "L'Astrolabe" umgetauft wird, findet 1828 Teile des Wracks von La Pérouses Flotte vor der heute zu den Salomonen gehörenden Insel Vanikoro. Die Eingeborenen sind zu diesem Zeitpunkt noch im Besitz vieler Gegenstände der beiden Schiffe, die dort dreißig Jahre zuvor Schiffbruch erlitten hatten.



Bild: Sondermünze der Cook-Inseln mit der "Astrolab" von d'Urville (Bildquelle: eine aktuelle ebay-Versteigerung ;-)

Mit diesem Schiff "Astrolab" und einem zweiten Schiff namens "Zélée" brechen sie 1837 in die Antarktis auf, zusammen ca. 180 Mann. Die "Zélée" wird übrigens von Charles Hector Jacquinot befehligt, nach dem der direkt bei der Forschungsstation O'Higgins im Gletscher gelegene Berg "Mont Jacquinot" benannt ist! Eines der Forschungsziele ist die genaue Lokalisierung des magnetischen Südpols. Nach meinen bisherigen Recherchen sind die beiden Schiffe offenbar ganz in der Nähe der heutigen Forschungsstation auf antarktisches Festland getroffen, deshalb haben in der unmittelbaren Umgebung auch viele Landmarken einen französischen Namen! Eine bis dahin unbekannte markante, ca. 40 Kilometer von O'Higgins entfernte Insel bekam während dieser Expedition den Namen des Hauptschiffes der Expedition und heißt seitdem Astrolabe-Insel - Astrolabe-Island


Was ist ein Astrolab?
Es war eine Navigations-Hochtechnologie des Mittelalters und Resultat von angewandtem astronomisches Wissen einer ganzen Zeitepoche. Ein tolles Bild eines Astrolab findet man bei Wikipedia:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/1/12/Astrolabium_2004.jpg

Mehr Infos:
Deutsch: http://de.wikipedia.org/wiki/Astrolab
Englisch: http://en.wikipedia.org/wiki/Astrolabe

Montag, Dezember 06, 2004



Bild: Zeitung lesender Eselspinguin im Inneren der Bibliothek auf O'Higgins. Da lesende Pinguine bei ihren Kollegen kein hohes Ansehen genießen, bestand dieser Pinguin darauf, sich aus Datenschutzgründen die Zeitung vor's Gesicht zu halten. Wir bitten um Ihr Verständnis!

Geheimnis um Steinmonument gelüftet:

es handelt sich um die einzige öffentliche Bibliothek für Pinguine in der Nordantarktis. Leider wurde bei der Planung dieser Einrichtung nicht darauf geachtet, dass nur 0.000004 % aller Pinguine mehr als einen Buchstaben lesen können. Trotzdem: beliebt ist bei dieser gesellschaftlichen Randgruppe die Zeitung "TagesKrill" (Daily Krill). Einer der Hauptsponsoren ist der Vatikan, der deshalb auch auf der Anbringung seines größten Werbeträgers bestand.

Sonntag, Dezember 05, 2004

Weltumsegler nähern sich Kap Hoorn

Zur Zeit findet die große Segel-Regatta "Global Challenge" statt. 12 baugleiche Segelschiffe mit je 18 Teammitgliedern treten bei der Weltumsegelung von Ost nach West gegeneinander an! Zur Zeit nähern sie sich der Spitze Südamerikas, dem legendären Kap Hoorn, das schon vielen Schiffen zum Verhängnis wurde.
===> Webseite zur "Global Challenge"

Rein theoretisch kann man von O'Higgins sogar nach Kap Hoorn hinschauen, aber es ist natürlich viel zu weit ;-) Allerdings: Auf der Weltkarte kann man gut sehen, dass die Nordantarktis und Kap Hoorn sozusagen "Nachbarn" sind. Übrigens: alle Mitglieder der Forschungsstation O'Higgins reisen über Puntas Arenas", die kleine Stadt liegt nicht weit von Kap Hoorn.

Bild: Aktueller Zwischenstand, eingezeichnet sind die Windverhältnisse. Um unteren Bildrand sieht man als hellen Streifen die Nordspitze der antarktischen Halbinsel. Dort ist die Pinguinkamera stationiert!


Bild: Übersichtskarte der aktuellen Etappe von Buenos Aires nach Neuseeland. Auf der Karte ist ganz unten (gegenüber Kap Hoorn) die Nordspitze der Antarktis eingezeichnet.

Gleichzeitig findet zur Zeit noch eine wohl viel härtere Segelregatta statt:
Die Vendée Globe
Hier umsegeln non-stop (!) 20 Segelschiffe mit je nur einer Person die Erde! Allerdings von West nach Ost, sodass die Schiffe erst in ein paar Wochen an Kap Hoorn vorbeisegeln werden. Man stelle sich vor: diese 20 Segler sind also ganz allein unterwegs, im Gegensatz zur "Global Challenge" dürfen sie nirgends anlegen und auch keine fremde Hilfe annehmen, sonst würden sie disqualifiziert! Übrigens ist dieser Wettbewerb bislang ausschließlich von Franzosen gewonnen worden und auch momentan liegen zwei Franzosen an der Spitze: Bonduelle (Jean Le Cam) und PRB (Vincent Riou)
===> Webseite zur "Vendée Globe"
Heute wurden die Farben der deutschen Nationalflagge auf den Windschutz der Tür vom Radioteleskop gemalt, hier die 4 Schritte. Mit auf dem Bild die Fahne von Bayern.

Samstag, Dezember 04, 2004

In ca. 10 Tagen könnten die ersten Jungen schlüpfen. Immer noch wird gebrütet, bei den Eselspinguinen lösen sich Männchen und Weibchen ab. Auf der Mauer 4 Paare, ummittelbar darunter 5 Paare. Im gesamten Kamerabild sind ca. 20 Brutpaare zu erkennen.

Mittwoch, Dezember 01, 2004

Wie ist der Sonnenlauf auf der Suedhalbkugel?

  1. Genauso wie bei uns: Die Sonne geht im Osten auf, ist zu Mittag im Sueden und geht im Westen unter
  2. Genau andersherum: Sie geht im Westen auf, ist zu Mittag im Sueden und geht im Osten unter
  3. Sie geht im Osten auf, ist zu Mittag im Norden und geht im Westen unter
  4. Sie geht im Westen auf, ist zu Mittag im Norden und geht im Osten unter

Dienstag, November 30, 2004


... schon warm genug für ein T-Shirt....

Sonntag, November 28, 2004

Welche National-Flaggen sind das?

Zur Zeit sieht man beim Radioteleskop zwei Nationalflaggen:


Die eine ist ja klar: ==> BRD -- aber die Andere?? Hat jemand ne Idee? Einen Kommentar kann man übrigens schreiben, indem man auf "comments" unter dem Beitrag klickt und dann auf "Post a Comment". Bin mal auf die Vorschläge gespannt -- wenn überhaupt welche kommen *hehe*




Antarktischer Morgen:

Samstag, November 27, 2004


Pinguin-Ruf

Donnerstag, November 25, 2004









Spur im Schnee



War es ein Pinguin oder eine der "Antarktis-Tauben"?
Die Spur ist vergangene Nacht entstanden.



Spuren im Schnee



Wer immer in den Fußspuren anderer geht, kann nie überholen.

Unbekannt









Sonntag, November 21, 2004

Sind schon die ersten Küken geschlüpft?

Es wurde gefragt, ob denn schon Küken geschlüpft sind.
Zitat von einem Kamera-Beobachter: "Ich überlege gerade ob eventuell bei einem Pinguinpaar schon Küken angekommen sind. Das erste Paar auf dem Mauervorsprung. Weil der Pinguin nicht liegt. Vielleicht täusche ich mich auch."

Antwort: Das Bildarchiv zeigt am 28. Oktober für längere Zeit keine Pinguine am Brutplatz (es herrschte Sturm und Dauerfrost). Da die Pinguineier NICHT frostresistent sind und die Brutzeit mind. 35 Tage beträgt, ist es so gut wie ausgeschlossen, dass schon Küken geschlüpft sind. Die ersten Pinguine scheinen ab dem 3. bis 5. November mit dem Brüten begonnen zu haben. Erst ab diesem Zeitpunkt sind die ersten Nester dauerhaft mit mind. einem Pinguin besetzt.

Das Schlüpfen der ersten Küken ist daher Anfang Dezember zu erwarten, ich persönlich vermute im Zeitraum vom 5. bis 10 Dezember.

Mittwoch, November 17, 2004

Warum kleine Steinchen bei Pinguinen so begehrt sind

Überall wo Pinguine auf der antarktischen Halbinsel brüten, sind sie auf der Suche nach dem begehrtesten Material im Pinguinleben (außer Fisch, Krill, Tintenfischen... ;-): kleine Steinchen, die man im Schnabel transportieren kann! Diese Kleinodien dienen den Pinguinen nämlich als Nistmaterial. Man stelle sich vor: Sogar Sex von weiblichen Pinguinen als Gegenleistung für anschließend geklaute Steine wurde in einer wissenschaftlichen Untersuchung zweifelsfrei nachgewiesen. Die gewieften Weibchen der Adelie-Pinguine auf der Ross-Insel machen einen Seitensprung bei weibchenlosen, aber "steinreichen" Männchen, um danach - quasi als Gegenleistung – Steinchen vom Nest des noch vor Glück besinnungslosen ;-) Männchens zu klauen. Einige Weibchen kehrten sogar mehrfach vom eignen Nest zu dem "steinreichen " Männchen zurück und schafften es dadurch teilweise auf bis zu 62 Steine in einer Stunde. (Fiona Hunter, Uni Cambridge)
Erbitterte Streitigkeiten um Steine zwischen fest etablierten Paaren sind an der Tagesordnung. Herr Wojdziak von der Forschungsstation beschrieb es mal launig so: "Wenn jeder jedem was klaut, kommt auch nichts weg".

Was ist die biologische/ökologische Ursache?

Zum Verständnis kann das Webcambild herangezogen werden: Die Tagestemperaturen haben sich mitterweile bei knapp über 0 Grad Celsius eingepegelt, teiweise regnet es, der Untergrund ist zweifellos in allen felsfreien Bereichen ziemlich schlammig, Schmelzwasser rinnt den Hang hinunter. Siehe WebcamBild:


Je höher ein Nest sich über diesen Untergrund aus geschmolzenem Schnee und schlammigen Bodenanteilen erhebt, desto besser die Brutchancen. Denn wenn das Ei mit der Unterseite mit eiskaltem Wasser in Berührung kommt, dann hilft alles Brüten nichts: das Ei wird früher oder später absterben. Das selbe gilt für die Küken: Ist der Nestuntergrund durch Schmelzwasser (später auch durch kalten Regen) eiskalt, so hat das Küken geringere Überlebenschanchen. Ein gutes Nest bedeutet also für die Eselspinguine: Das Nest ist möglichst hoch über dem Schmelzwasserbereich!
Und wer die meisten Steine hat, dessen Eier und Küken haben wesentlich bessere Überlebenschancen, weil sein Nest höher liegt. Und wenn mal von oben bei starkem Regen oder nach starkem Schneefall mit anschliessendem Tauwetter das Wasser von oben kommt: dann läuft es zwischen den Steinchen wunderbar ab, sie wirken nämlich wie eine Drainage!

Was passiert, wenn im antarktischen Frühjahr am Brutplatz extrem viel Schnee liegt, könnt ihr hier sehen: in Legenot haben diese Eselspinguine ihre Eier direkt auf den Schnee legen müssen, weil ihre vorjährigen Steinnester noch unter ca. 1,50 Schnee liegen! Durch die große Brutwärme, die ihr Bauch abgibt, sind sie schon tief "eingeschmolzen" und es wird von Fällen berichtet, wo diese armen Tiere dann jämmerlich in ihrem Eisgrab gestorben sind, da sie zu tief eingeschmolzen waren! Kamen nicht mehr raus!!
http://tilenius.homestead.com/ant045.html
Auf diesem Bild ist die bedauerliche Kolonie von weitem zu sehen: im rechten Bildteil sieht man gut an einer Stelle die gewaltige Schneeauflage auf dem Felsen!
http://tilenius.homestead.com/ant012.html

Selbst die bekannten Kaiserpinguine (die vollkommen ohne Nest mitten im antarktischen Winter brüten) legen das Ei ja nicht einfach auf's Eis, sondern in eine spezielle Hautfalte zwischen den Beinen. Eselspinguine sind dazu nicht in der Lage! Der direkte Eikontakt mit Wasser und Eis ist also bei allen Pinguinarten tabu!

Tolle Pinguingedichte!

Auf dieser Seite von Tara Tamon gibt es sehr pfiffige Pinguingedichte von ihr, bitte beachtet aber das Copyright!

http://www.tara-tamon.de/gedichte_liste_pingu.html

Dienstag, November 16, 2004

Aktueller KolonieStatus

Die meisten Pinguine sind jetzt wohl feste am Brüten. Vor der Mauer und auf dem Sims brüten insgesamt 9 Paare, je nach Belichtungsverhältnissen sind die Kegelnester aus kleinen Steinen schön zu erkennen.

Montag, November 15, 2004

Jetzt japanische Seitenversion online

Da die Seitenstatistik weiterhin sehr viele Kamerabesucher aus Japan ausweist, ist jetzt mit Hilfe von Mark Nakamura aus Kalifornien eine eigene Sprachversion online. Logisch, dass die Seite nur mit japanischem Zeichensatz (ISO-2022-JP) korrekt angezeigt wird...

http://www.martingrund.de/pinguine/japan.html

Freitag, November 12, 2004

Ökotouristen erschrecken brütende Pinguine

Neue Studie über die Antarktis belegt: "Ökotouristen" versetzen brütende Pinguine in Angst und Schrecken

Eine stark steigende Zahl von TouristInnen reist jährlich in die Antarktis, um die Tierwelt aus nächster Nähe zu beobachten. Doch die Begegnung zwischen Tier und Mensch lässt den Puls der brütenden Pinguine doppelt so stark in die Höhe schnellen als das Herannahen ihrer natürlichen Feinde, zeigt eine neue Untersuchung der australischen Universität von Melbourne. Trotz dieser Forschungsergebnisse seien die Reiseveranstalter nicht bereit, einen grösseren Abstand als die üblichen fünf Meter zu den Pinguin-Kolonien zu halten, sagt die Forscherin Dr. Melissa Giese. Denn die Fotos in den Reiseprospekten weckten bei den TouristInnen die Erwartung, dass auch sie ganz nah an die Tiere heran können.

Der Tourismus in die Antarktis hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Mit 14'000 Schiffreisenden lag die Zahl der TouristInnen in der soeben zu Ende gegangenen Sommersaison rund 40 Prozent über jener des Vorjahrs. Fast alle Reisen führen in den Norden der antarktischen Halbinsel und zu den umliegenden Inseln. Dort konzentrieren sie sich auf jene kleinen Gebiete, die den Seehunden und den Vogelkolonien zur Verfügung stehen. Da die Hauptsaison des Tourismus zudem mit der Hauptbrutzeit der Pinguine zusammenfällt, werden die üblicherweise besuchten Kolonien vermutlich mehr als 100 Mal pro Saison gestört, erklärt Giese. Jedes Mal, wenn sich ein Mensch bis auf fünf Meter einem brütenden Pinguin nähert, beschleunigen sich dessen Herzschläge um 52 Prozent. Überfliegt ein Helikopter in der empfohlenen Höhe von 1000 Metern die Kolonie, dann reagieren die Pinguine dramatisch, laufen herum und verbrauchen jene Energie, die sie im Grunde benötigen, um in der extremen Umwelt zu überleben.

Die australische Regierung hat nun kürzlich den Mindestabstand zwischen Mensch und Tier auf zehn Meter verdoppelt und die vorgeschriebene Überflughöhe für Helikopter vergrössert, allerdings nur für ihre eigenen Expeditionsreisen. Die kommerziellen Reiseanbieter zeigen Widerstand, die Fünf-Meter-Regel zu ändern, stellt Giese fest. Die Fotos in den Reiseprospekten zeigten Menschen in unmittelbarer Nähe der Tiere. Dies wecke hohe Erwartungen bei den TeilnehmerInnen solcher "Öko"-Reisen.

Die Reiseanbieter haben in den 90er Jahren Massnahmen zur Selbstregulierung im Rahmen der "International Association of Antarctic Tour Operators" (IAATO) ergriffen. Doch diese Selbstregulierung funktioniere nicht mehr, unter anderem weil die IAATO lediglich kleinere Schiffe mit weniger als 400 Passagieren zu ihren Mitgliedern zählt, sagt ein Diplomat des "Antarctic Treaty System" (ATS) gegenüber dem Internet-Nachrichtendienst "The Antarctican". Es sei angesichts der Trends im Tourismus durchaus denkbar, dass die negativen Auswirkungen des Tourismus wieder ein Traktandum innerhalb des ATS werden. Neue Rahmenbedingungen könnten sich längerfristig aufgrund des Flughafens ergeben, den die australische Regierung bis Ende 2001 für ihre Forschungsreisenden in der Antarktis bauen will. Der Vorschlag stösst in Australien auf grosses öffentliches Interesse - nicht zuletzt aufgrund der wachsenden Erwartung, dass in nicht so ferner Zukunft die TouristInnen den vereisten Kontinent nicht nur überfliegen, sondern auch auf ihm landen können.

Quellen:

Environmental News Service vom 3.2.2000
http:// ens.lycos.com/feb2000/2000L-02-03-01.html
The Antarctican vom 5.1.2000, 28.11.1999 und 1.11.1999
http://www.antarctican.com

Andere weiße Vögel: Chionis Alba

Eine andere schneeweiße Vogelart (sieht zwar aus wie eine Möve, ist aber überhaupt keine) werdet ihr diesen Sommer noch öfters zwischen den Pinguinen rumwuseln sehen. Es ist ein Weißgesichtsscheidenschnabel (Chionis Alba).

Ob ihr ihn z.B. auf diesem Bild entdecken könnt? ==> vor dem Steinhaufen in der kleinen Öffnung und links davor ein zweiter Vogel, offensichtlich ein Pärchen?


Weitere Aufnahmen:







Interessant ist die enge Vergesellschaftung dieser Art mit Pinguinen und Robben. Die Art ist übrigens nicht mit Möven verwandt. Wenn ich mich recht erinnere, ist es der einzige Vogel der Antarktis, der sich hauptsächlich auf dem Boden aufhält (außer den Pinguinen natürlich ;-) Muß aber noch mal etwas rechervieren, was es mit dem bemerkenswerten Tier auf sich hat. (Zugvogel?, usw.)


Mehr Infos zu dieser bemerkenswerten Vogelart:
http://naturkunde.museum.com/


Hier noch zwei Bilder:
http://www.arcticphoto.co.uk/ft0051-00m.jpg
http://www.arcticphoto.co.uk/pd0030-00m.jpg

Mittwoch, November 03, 2004

Klima-Erwärmung lässt Tiere der Antarktis hungern ?

London (dpa) - Walen, Robben und Pinguinen in der Antarktis droht möglicherweise eine Hungersnot, weil der Bestand an antarktischem Krill drastisch geschrumpft ist.

Die Zahl der Kleinkrebse, die einen zentralen Platz in der antarktischen Nahrungskette haben, sei seit den 70er Jahren um etwa 80 Prozent gesunken, berichten Angus Atkinson vom British Antarctic Survey und Kollegen im Fachjournal «Nature» (Bd. 342, S. 100) von diesem Donnerstag. Ursache dafür sei vermutlich die Klimaerwärmung, die das Eis schmelzen lasse.

Die Lufttemperatur auf der antarktischen Halbinsel sei in den vergangenen 50 Jahren um mehr als 2,5 Grad Celsius gestiegen - fünf Mal stärker als im weltweiten Durchschnitt. Dies habe zu einer großen Eisschmelze geführt. Die unter dem Eis lebenden Algen seien jedoch die Hauptnahrungsquelle des antarktischen Krills (Euphausia superba), was vermutlich den dramatischen Rückgang des Krillvorkommens erkläre.

Das Krillsterben wiederum ist nach Darstellung der Forscher möglicherweise der Grund dafür, dass die Bestände mehrerer Pinguinarten in den vergangenen Jahren geschrumpft sind. Auch zahlreiche andere Tierarten sind vom Krillschwund betroffen. Da der südliche Ozean ein wertvoller Fischgrund sei, drohten außer den Umweltfolgen auch wirtschaftliche Konsequenzen

Klimakonferenz Peking

-----> Polar-Eis schmilzt immer schneller



Und in diesem Artikel geht es zwar über eine Studie der möglichen Veränderungen der Arktis durch den menschenverurschten Klimawandel, doch lesenswert allemal:

-----> Arctic Climate Impact Assessment

Schöne Fotos von Eselspinguinnestern

http://www.coolantarctica.com/gallery/penguins/gentoo_penguin1.jpg
http://www.westnotts.ac.uk/polarchallenge2004/images/gentoos.jpg
http://www.ch4549.org/antarcti/images/bird04.jpg
http://www.biosbcc.net/ocean/marinesci/04benthon/AAimg/064gefeed2.jpg
http://tea.rice.edu/Images/cowles/cowles_06.gentoo.sm.JPG.jpg

Sonntag, Oktober 31, 2004

Ruhe nach dem Sturm

Der Sturm ist vorbei - die Pinguine sind zurück. Offenbar hat es den Windmesser der Wetterstation zerlegt, denn es gibt keine Meßwerte mehr. Ursache ist mir unbekannt.

Rätsel gibt uns leider die Bildqualität des Tele auf: Seit dem Sturm ist das Bild nahezu kontrastlos und wir hoffen, dass es demnächst per Fernwartung wieder in alter Qualität erscheint. Unsere Vermutung war zuerst, dass der Sturm reichlich Meeresgischt auf die Linsen befördert aht, die dann gefroren ist. Allerdings hätte das nur wenige cm danebenliegende Weitwinkelobjektiv eigentlich die gleichen Symptome zeigen müssen -- tat es aber nicht. Aus Datensicherheitsgründen ist uns verständlicher Weise jeder Fernzugriff auf die Kamera untersagt, das können nur Mitarbeiter der Forschungsstation in ihrer sehr seltenen Freizeit vornehmen.

Donnerstag, Oktober 28, 2004

Wetterstation meldet:

Spitzenböe heute mit 59.8 m/s (216 km/h)

Immer noch heftiger Sturm, Böen in Orkanstärke

Heute Morgen melden die Sensoren der Wetterstation O'Higgins:
Windspitze der letzten 24 Stunden: 38.5 m/s (139 km/h) - Orkanstärke
Durchschnittswindstärke (5.41 Uhr Ortszeit): 25.9 m/s (93 km/h), Böen in Orkanstärke (35.1 m/s (126 km/h)
Temperaturen zwischen -4 und -5 Grad Celsius

Mittwoch, Oktober 27, 2004

Extremlebensraum: Sturm und Kälte

Heute Nacht hat sich das Wetter für die Eselspinguine drastisch geändert: war es gestern abend noch fast windstill, so ist mittlerweile wieder ein kräftiger Sturm losgebrochen. Momentan 70km/h bis 90 km/h, Spitzenböen bis 112 km/h bei ca. -5 Grad Celsius. Wohl die unmittelbare Folge des Wetterwechsels: Waren gestern abend noch über 30 Pinguine zu sehen, so haben nach Augenschein des Bildarchivs sich alle Pinguine bis auf Zwei (die sich unmittelbar im Windschatten der Fundamentmauer aufhalten) ins Meer zurückgezogen. Das ca. 2 Grad "warme" Wasser scheint für sie günstiger zu sein.




Die Kamera bietet im Zusammenhang mit den aktuellen meteorologischen Daten wirklich interessante Eindrücke aus diesem Extremlebensraum. Man kann gut beobachten, dass diese Pinguinart sehr sensibel auf das Wettergeschehen reagiert. Das Bild in unseren Köpfen, dass alle Pinguinarten unverdrossen bei den lausigsten Bedingungen unverdrossen ausharren muß man natürlich revidieren. Es gibt Arten die weniger gut mit Kälte und starkem Wind zurechtkommen.

Eine Verbreitungskarte der Art findet man hier:
http://www.anjaspinguine.de/esel.htm

Der Norden der antarktischen Halbinsel stellt die Zone der südlichsten Verbreitung dar. Welche ökologischen und physiologischen Parameter es dem Eselspinguin wohl unmöglich machen, noch weiter südlich erfolgreich zu leben?