Dienstag, November 20, 2007

Neue deutsche Antarktis-Station unterwegs

Die neue deutsche Polarforschungsstation „Neumayer III“ ist seit dem Wochenende auf dem Weg in die Antarktis. Ein Spezialschiff soll insgesamt 3500 Tonnen Material von Bremerhaven zum künftigen Standort der Station transportieren. Dazu zählen Stahlkonstruktionen, zwei Baukräne, Wohncontainer und Mobiliar.

Das 26 Millionen Euro teure Großlabor ersetzt die bisherige Station „Neumayer II“ des Bremerhavener Alfred-Wegener-Institutes für Polar- und Meeresforschung (AWI). Gefördert wird das Bauvorhaben mit Mitteln des Bundesforschungsministeriums. Mit dem Aufbau soll Mitte Dezember begonnen werden; die Inbetriebnahme ist für das Frühjahr 2009 geplant. 1981 entstand die erste Antarktisstation, benannt nach dem Geophysiker und Förderer der deutschen Südpolarforschung Georg von Neumayer.

Die neue Polarstation ist für eine Betriebsdauer von mindestens 25 Jahren ausgelegt und soll nach Angaben des AWI das deutsche Engagement in der Antarktis langfristig absichern. Der Neubau war notwendig geworden, weil die bisherige Station nach 15 Betriebsjahren langsam unter Schnee und Eis versinkt.

Dieses Schicksal soll „Neumayer III“ erspart bleiben. Die vom AWI mit zwei Bremerhavener Firmen entwickelte Station steht auf hydraulische Stützen. Sie sollen dafür sorgen, dass sich die Station über die 200 Meter starke und weiter wachsende Schnee- und Eisschicht heben kann.

Nach einer ersten Probemontage in Bremerhaven wurde „Neumayer III“ für den Transport in Dutzende von Containern verpackt. Sie sollen von Bord des Transportschiffes in der antarktischen Atka-Bucht aufs Eis gestellt und anschließend von Pisten-Bullis zum endgültigen Standort gezogen werden. Der Aufbau soll in zwei Abschnitten während der Sommermonate in der Antarktis erfolgen.

Die neue Station ist mehr als doppelt so groß wie ihre Vorgängerin und komfortabler. In dem zweigeschossigen Hauptteil sind die Unterkünfte für Wissenschaftler und Techniker wie auch die Labors untergebracht. Geforscht wird dort in den Bereichen Meteorologie, Geophysik, Luftchemie, Infraschall und Unterwasserakustik. So liefert zum Beispiel das meteorologische Observatorium für die Klimaforschung relevante Daten, während im geophysikalischen lokale sowie weltweit verteilte Erdbeben erfasst werden.


Mehr Infos:

http://www.awi.de/de/infrastruktur/stationen/neumayer_station_iii/

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